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Zusätzlicher Untertitel: 

 

Ideen zu einer rasterzellenorientierten Verdachtsanalyse zum Aufspüren von Schadstoffquellen
nach der Methode der kleinsten Quadrate auf Basis von Immissions- und Windrichtungsmessungen
in der ungestörten Ebene - ein in der Praxis vermisstes, vielversprechendes Verfahren.

 

Meine Recherchen hatten ergeben, dass nicht ohne weiteres
ein professionelles, auf die Schadstoffquellenortung spezialisiertes Programm
zur Verfügung steht und stattdessen der Fall eintritt, dass
zur Quellenortung/-beurteilung seitens der Landesbehörde auf fachlicher Mitarbeiterebene
eigens Rechenverfahren/-module zusammengestellt werden mussten, um hier tatsächlich zu
quantitativen, nachvollziehbaren Ergebnissen zu gelangen. Warum gibt es hier
offensichtlich kein auf die Schadstoffquellenortung angelegtes Profi-Rechenprogramm ?

 

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 Informationen zu dem Verfahren der rasterzellenorientierten Verdachtsanalyse anhand

der Quellenortung bei nur wenigen Messungen (wird weiter fortgeschrieben -
Vers. 1.10,  auch Verfahrenserläuterungen) -

Download
:

Ausarbeitung zu dem Thema der Quellenortung bei dünner Messdatenlage.

Download :

Anhang dazu: Analyse von Windrichtungsdaten (Windrose)

 

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( Webseitenplanung hier: Verfahrens-DOWNLOAD -

kommende   P l a n u n g   für diese Webunterseite:


An  dieser  Stelle  hier  wünscht  sich  der  Autor  ein downloadbares

Verfahren (.exe) 
nach  dem  Prinzip  Eingabe / Verarbeitung / Ausgabe 

(EVA),  wobei  als  Eingabedaten 
die  Windrichtungsverteilung  und

die  gemessenen  Immissionswerte  einschl. 
der  Koordinaten  der

Messstandorte  sowie  die  Anzahl  der  Rasterzellen  mit   
der

Ausdehnung  des  Untersuchungsgebietes  herangezogen werden.  

Als 
Ergebnisausgabe  wird  eine  Tabelle  der  zugehörigen 

Verdachtsgraduierungen zusammen  mit  einer  veranschaulichenden 

Graphik  (Kartenausschnitt)  erzeugt  werden.  Diese  kann  der 

Anwender  anschließend  selbst    - bei geeigneter
Geländesituation  -   

zur  Beurteilung  der  Quellenpositionen  weiter  nutzen.)

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18. Oktober 2016:

Zur PCB-Situation in Essen-Kray:

Am 18. Oktober erfolgte in Essen-Kray eine erfreuliche Mitteilung - endlich: 
Gesundheitsschutz vor Bestandsschutz!  Nicht umgekehrt.

Die Fa. Richter erkärte ihre Absicht, die beiden Schredder zum Jahresende stillzulegen. 

Steter Tropfen höhlt den Stein, und ein Tropfen bringt ein Fass schlussendlich zum Überlaufen
- der dortigen Bürgerinitiative (BI, Sprecher Herr Keil) kann gratuliert werden.

 
Auszug aus der Pressemitteilung der Stadt Essen v. 18.10.2016:
"Der Betrieb der Firma Richter steht seit Ende der 1990er Jahre im Verdacht,
die erhöhte PCB-Belastung (polychlorierte Biphenyle) in direkter Umgebung zu verursachen. Bereits
seit Jahren arbeitet die Stadt Essen gemeinsam mit der zuständigen Überwachungsbehörde
bei der Bezirksregierung, dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV NRW), daran,
die erhöhten Emissionen auf die Schredderanlagen der Firma im Essener-Norden zurückzuführen."
(Textunterstreichung von mir.) Weiterer Auszug aus der Pressemitteilung der Stadt Essen v. 18.10.2016:
"Um die Hauptquelle auf den Betriebsgeländen der Firma Richter exakter bestimmen zu können,
hatte das LANUV NRW daraufhin eine Ausbreitungsrechnung angekündigt." (2016)

Aus meiner Sicht zu kommentieren:
ÜBER 15 JAHRE LEDIGLICH QUELLENVERDACHT - ABER KEINE
ABScHLIEßENDE 
QUELLENIDENTIFIKATION ERFOLGTE IN DIESER LANGEN
ZEIT -
IN 2016 IST DIE ANGEKÜNDIGTE AUSBREITUNGSBERECHNUNG ZUR
EXAKTEREN HAUPTQUELLENBESTIMMUNG
KEINESFALLS ÜBERFLÜSSIG, 
nicht, weil nun endlich die Schredderanlagen nahebei den Wohngebieten stillgelegt werden, meine ich bitte, sondern weil für die Zukunft hieraus noch in erheblichem Maß für ähnlich gelagerte Fälle gelernt werden kann.

Die Schredderdistanz beträgt nach Süden (Joachimstraße)
sowie nach Norden (Kruckenkamp) weniger als 100 Meter
von den Wohnungen dort! - Dort lebende, evtl. schwangere
Frauen
müssen sich um die Entwicklung ihres Kleinen
demnächst nicht mehr sorgen. Endlich!  Bald kein Schredder mehr mitten
zwischen Wohngebieten einer europäischen Grünen Hauptstadt - Essen. 

Mein Einwurf zur exakteren Hauptquellenbestimmung, dazu konkret:
Vorhandene technische Möglichkeiten wurden - leider bislang nicht ersichtlich - behördlicherseits
in Gänze hier vor 2016, noch vor der behördeneigenen Kontrollmessung direkt am Schredder (2016),
nicht regelmäßig voll ausgeschöpft  - 
sh. mögliche Softwareentwicklungen (Detektionssoftware) und Messhardware (Patent von Dr. Enßlin).

Einer bekannten, ersten mathematischen Analyse seitens und dank des LANUV in 2015 mit
dem Ergebnis der Hauptbelastung (durch den Schredder) wurde zwischenzeitlich endlich konkret getraut. Eine
bisher -  über Jahre von der Krayer BI mehrfach beanstandete  - Eigenmessung der Firma direkt am Schredder
wurde nunmehr seitens der Behörde der Firma aus der Hand genommen und selbst initiert
- endlich in 2016 ein gesichertes, bestätigendes Ergebnis:
Der Schredder (Joachimstr.) stößt PCB jährlich im Kilogrammbereich aus (2016, 4 kg/J.);
nach behördlicher Äusserung macht der Anteil der Schredder den Großteil an der Gesamtemission aus:
"66 % (Joachimstraße) bzw. 25 % (Rotthauser Straße)" - Emissionsmessung d. Fa. Aneco.

Einige Einlassungen eines leitenden Mitarbeiters bei der Schrottverwertungsfirma
in der jüngsten WDR-Sendung - "Könnes kämpft - PCB - Das Gift in der Nachbarschaft" -
erscheinen damit nunmehr als unzutreffend, sh.u.

Der Autor dieser Webunterseite hält dennoch die angekündigte Ausbreitungsberechnung
zur exakteren Hauptquellenbestimmung für dringlich geboten (Lernen für künftige Fälle) - diese Art
der Ausbreitungsberechnung sollte mit dem Ziel der Automatisierung weiterentwickelt werden
(Softwareentwicklung).

Hier auf der Webseite soll deutlich gemacht werden, dass bisher leider keine umfassenden Anstrengungen
erkennbar sind, einige Erkenntniswege bei der Suche nach Schadstoffquellen wirklich voll aufzumachen.


R.U. 25.10.16 / 20.11.16

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Nach telef. Gespräch am 29.9. mit LANUV gehe ich davon
aus, dass die Antworten der Landesbehörde v. 29.7. auf die Fragen
zu der PCB-Quellenerkennung hier - wie weiter folgt - wiedergegeben werden können.
R.U. 29.09.16

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Am 29.07.2016 wurde freundlicherweise seitens LANUV ein Fragenkatalog schriftlich
beantwortet. Nach weiterer Rücksprache möchte ich dazu später ausführlich informieren.
R.U. 11.09.16

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Ab 28.05.2016 : Auf dieser Webunterseite werden aktuelle Texte immer oben eingebracht.
(Eine Tagebuch-ähnliche Ansicht der Webseite soll bitte hingenommen werden.)

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Kleiner FRAGENKATALOG - Fragen an das LANUV 

anläßlich der Ergebnispräsentation im Krayer Ratssaal in Essen
am 26. April 2016 -  hier weiter fortgeschrieben zu dem Thema der

          Örtlichen Eingrenzung von Schadstoffquellen:


LANUV-Antwort mit Datum v. 29.07.2016 auf den Fragenkatalog v. 14.06.2016

Sie stellen mehrere Fragen zur Möglichkeit, Immissionsdaten mit Wetterdaten
so zu verknüpfen, dass man Hinweise auf Quellen erhält und erwähnen
die „Methode der kleinsten Quadrate“. Um Missverständnissen vorzubeugen, möchten
wir kurz erläutern, was wir hierunter verstehen und welche Rahmenbedingungen dabei
zu beachten sind. Nach unserem Verständnis ist die „Methode der kleinsten Quadrate“
die Lösung von linearen Gleichungssystemen mit dem Mittel der linearen Regression.
Zu beachtende Rahmenbedingungen sind dabei:
. es muss immer mindestens ein Messwert mehr als potentielle Quellen vorliegen.
   Flächendeckend alle Zellen eines Untersuchungsgebiets mit linearer Regression
   zu berechnen ist praktisch unmöglich.
. die Anzahl an Messwerten muss auch bei einer unbekannten Anzahl von Quellen
   ausreichend zur Anwendung der Methode sein.
. die zu den Messwerten gehörigen Wetterdaten dürfen nicht zu ähnlich sein,
  da sonst die Regression nicht zu sinnvollen Ergebnissen führt.
. Substanzverluste durch Transport und Deposition müssen berücksichtigt werden.


Frage: a) Herkunftsrichtungen mitmessen:
Warum fördert das LANUV nicht entschieden die Idee eines mehrsektorigen Staubsammelglases,
welches erlaubt, Herkunftsrichtungen gleichzeitig mit der zugehörigen Immission zu erfassen (sh.
Patent von Dr. Walther Enßlin aus Hilden) ?
Die Technik einer aktiven Richtungsbestimmung lässt zugleich eine erhebliche Steigerung der
Qualität bei der Quellenidentifizierung und der zugehörigen Aussagenkraft erwarten. - Die
Messmechanik hierzu lässt sich preiswert realisieren; eine eigene, sehr kostengünstige und
zugleich vielversprechende und lohnende Methodenentwicklung sollte hier mit Steuermitteln
durchaus machbar sein.

Antwort:
Ein Depositionssammler, der je nach Windrichtung die Deposition in verschiedenen Gefäßen sammelt
(wie von Herrn Dr. Enßlin eingesetzt), ist denkbar.
Für die Bestimmung der PCB-Deposition ergeben sich aber Probleme, denn
zur Messung wird ein sehr großes Probenvolumen benötigt, so dass ein
entsprechendes Gerät schwer zu konstruieren ist. Außerdem ist die Messung
der PCB-Deposition nicht unbedingt die geeignete Methode, um PCB-Quellen zu
erkennen. Das LANUV hat sich deshalb zur Messung der PCB-Aufnahmeraten in
Fichtennadeln als Methode der Wahl zur Identifikation der Quellen entschieden.

Frage b) Keine systematische, intensiv mathematische Auswertung der Windrichtungen
erkennbar:
Warum wendet das LANUV nicht konsequent mathematische Verfahren zu einer numerischen
Eingrenzung der Koordinaten zu den Orten der Schadstoffemissionen an, insbesondere nicht
systematisch die allgemein anerkannte Methode der kleinsten Quadrate (M.d.k.Q.) ? - Dieses
Verfahren beantwortet z.B. die Frage, wie kann man die Messwerte im Rahmen eines
Immissionsmodelles möglichst wirklichkeitsgetreu erklären (sh. bitte erste, zweite und dritte
Begündung der M.d.k.Q.).

Antwort:
Wie bereits oben erwähnt, sind derartige Auswertungen realistisch nur möglich,
wenn Mindestvoraussetzungen an die Anzahl und Anordnung von Messpunkten erfüllt
sind. Die Messungen bis 2014 wurden nicht mit dem Ziel einer systematischen
Quellenerkennung durchgeführt. Mit der Fichtennadelbeprobung wurde erstmalig ein
Messprogramm mit diesem Ziel aufgelegt. Hierbei konnten Substanzverluste durch
Transport- und Deposition vernachlässigt werden, da die Entfernungen der
Messpunkte zu den Quellen hinreichend klein waren. Außerdem unterschieden sich
die Daten der Windrichtungshäufigkeit aus der Richtung verschiedener Quellen gut
genug, dass eine sinnvolle Regression möglich war.

Frage c) Potenziell irreführende Argumentationen, weil unvollständig:
Ein Argument, einige mathematisch gewonnene Angaben seien zu ungewiss oder zu ungenau,
kann allein nicht zählen, da eine bezifferte Verlässlichkeitsangabe der mathematisch
gewonnenen Aussage (Koordinaten des verdächtigen Ortes) erstmalig eben überhaupt nur
mithilfe mathematischer Verfahren möglich ist. - Das mathematische Verfahren erlaubt zudem
automatisch eine quantifizierte Einschätzung der Aussagenqualität (z.B. zu einem Quellen-
Emissionswert im Rahmen des Modelles). - Ergebnisse zu quantifizierten
Verlässlichkeitsaussagen sind eh nur mathematisch gewinnbar. - Warum wird ein machbarer
Beurteilungsmaßstab zu einer derart konkretisierende Aussagenqualität nicht realisiert ?

Antwort:
Bei der Auswertung der Fichtennadelbeprobung wurden Quellen soweit wie möglich
identifiziert. Offen blieb die Frage, wie groß der Anteil der Emissionen
aus den gefassten Quellen der Schredderanlage (Kamin) und der diffusen
Emissionen aus der Anlage (Undichtigkeiten und nicht abgedichtete Öffnungen) ist.
Diese Frage ist durch Immissionsmessungen (unabhängig von der angewandten Methode)
allein nicht zu klären, denn die verschiedenen Quellen liegen sehr nahe
beieinander.

Frage d) Flächendeckende Bewertungsmöglichkeiten ausgelassen:
Ein Argument, bei mehreren Schadstoffquellen gäbe es hier keine brauchbaren Aussagen,
kann ebenfalls nicht in Gänze gültig sein, weil mathematische Methoden die Untersuchung
flächendeckend  a l l e r  Rasterzellen eines Analysegebietes erlauben und für  j e d e n
möglichen Emissionsort eine Verdachtsquantifizierung mittels einer zugehörigen
Genauigkeitsangabe gefunden werden kann. Gerade die Genauigkeitsangabe stellt einen
eigenen hohen Wert z.B. für einen positiven Ortungserfolg dar. - Außerdem stellt die hier benutzte
Analysetechnik mathematisch sogar den vollständigen Lösungraum bei der PCB-Quellensuche
dar.

Antwort:
Wie bereits oben erwähnt, sind derartige Auswertungen realistisch nur möglich,
wenn Mindestvoraussetzungen an die Anzahl und Anordnung von Messpunkten erfüllt
sind. Die Messungen bis 2014 wurden nicht mit dem Ziel einer systematischen
Quellenerkennung durchgeführt. Mit der Fichtennadelbeprobung wurde erstmalig
ein Messprogramm mit diesem Ziel aufgelegt. Hierbei konnten Substanzverluste
durch Transport- und Deposition vernachlässigt werden, da die Entfernungen der
Messpunkte zu den Quellen hinreichend klein waren. Außerdem unterschieden sich
die Daten der Windrichtungshäufigkeit aus der Richtung verschiedener Quellen
gut genug, dass eine sinnvolle Regression möglich war.

Frage e) Ortungsmöglichkeiten im 3D-Modell unausgeschöpft:
Warum werden nicht Rückwärtstrajektorien des Windfeldes mithilfe des Programmes
(z.B.) MISKAM gebildet, welches Geländehöhen, Bebauung und Vegetation
(Geländerauhigkeiten) mitberücksichtigt ? Dies alles kann mit dem Ziel der Quellenortung
in mathematischen Modellen analysiert werden. -
Warum werden die Ergebnisse aktueller städtebaulicher Digitalisierungen (3D-Städtemodelle)
nicht in die Analysen bei der Emissionsquellensuche mit einbezogen ? Rechenkraft steht
mit modernen Computern seit langem zuhauf bereit. Unnötig brachliegende Daten sind eh
unproduktiv.

Antwort:
"Das Modell Miskam ist sehr gut geeignet die Luftschadstoffbelastung in Straßen
in einem kleineren Untersuchungsgebiet zu ermitteln. Das Modell stößt aber im
hier angesprochenen Fall sowohl was die Berücksichtigung von Orographie betrifft
als auch bezüglich der für die Untersuchung notwendigen Gebietsgröße an seine
Grenzen. Die Modellierung von Rückwärtstrajektorien erfordert meteorologische
Messungen im Rechengebiet. Dies gilt auch bei Verwendung eines Modells,
wie zum Beispiel Miskam.

Wir hoffen, dass wir Ihre Fragen mit diesen Ausführungen klären konnten. ..."

f) Resumee - ein denkbares Zurückbleiben hinter zeitgemäßen technischen und
wissenschaftlichen Möglichkeiten:
Warum gibt es - gemäß a) bis e) - ganz offenbar eine bereits für Umweltlaien klar erkennbare
Stagnation bei der Anwendung und Entwicklung mathematisch orientierter Ortungsverfahren
zwecks einer bestmöglichen Eingrenzung der Orte von Schadstoffquellen ?

Anmerkungen:
(Die Antworten beziehen sich u.a. auf den PCB-Fall in Essen-Kray.)

 



Zwei Anmerkungen:
1.) zu Essen-Kray
Die o. LANUV-Antworten beziehen sich vornehmlich auf die PCB-Belastung in Essen-Kray. Eine
Anwendung der rasterzellenorientierten Verdachtsanalyse ergibt für die Krayer
Situation folgende kartographische Skizzierung, wobei ein verdächtig PCB-emittierender Schredderbereich
bzw. dessen Umgebung als Quelle im guten Einklang mit den bisherigen LANUV-Ergebnissen
nochmal bestätigt wird, gleichwohl hierzu die Windrichtungsdaten für Essen aus gemittelten Werten
des Klimaatlasses NRW zugrundegelegt wurden (also nicht die in Essen-Vogelheim gemessenen
Windrichtungen 2014/2015).

Eine LANUV-Analyse aus 2015 muss den Schredder als PCB-Hauptquelle für den Zeitraum
der Fichtennadelbeprobungen ansehen lassen (EVOG-Windrichtungen).
Weitere Präzisierungen der Verdachtsgraduierungen, welche in der
untenstehenden Skizzierung den erklärbaren PCB-Hauptquellenort
(Schredder mit vorgelegenen Umschlagplätzen) anzeigen, sind möglich,
wenn zeitraumbezogen die von den umliegenden, wenigen Wetterstationen gemessenen
Windrichtungen für genauere Windrichtungen in Essen-Kray interpoliert und diese zugrundegelegt
werden.

Kartographische Skizzierung zu Essen-Kray, PCB-Quellenverdacht -
Fichtennadel-Beprobung 2014/2015 -  o h n e  Selektion allein der auffälligsten Rasterzellen:



 PCB-Quellen - Verdachtsgraduierungen:  Hauptverdachtsgebiet = Schredderbereiche

2.) zu Dortmund/Envio und zu Essen-Kray:
Wenn ein Strafrichter am Landgericht in Dortmund vor ca. einem Jahr hat protokollieren lassen,
es kann nicht festgestellt werden, dass etwaige PCB-Belastungen im Dortmunder Hafenbereich
von der Firma Envio verursacht worden sind - trotz klarer gegenteiliger Aussagen des LANUV -
u n d  wenn ein weiterer, anders betroffener Unternehmer zu den Krayer PCB-Verhältnissen
sinngemäß mitteilt, die firmenseitige  Prüfung der Messdaten (des LANUV) ergeben
Unstimmigkeiten und zugleich damit vor Gericht gehen will *), stellt sich die Frage nach der
Gerichtsfestigkeit einiger LANUV-Angaben, mithin die Frage nach dem Wert der Aussagekraft
der LANUV-Resultate zu seinen Emissionsfeststellungen bzw. zu seiner Schadstoff-
Quellenortung, welche doch genau bei dieser Landesbehörde als eine wesentliche Aufgabe
angesiedelt ist. -


Im Übrigen darf hier an dieser Stelle nicht vergessen werden, dass das LANUV in NRW in
etlichen Fällen überhaupt erstmalig auf nicht tragbare Schadstoffbelastungen aufmerksam
gemacht hatte - dafür wird der steuerzahlende Bürger tatsächlich herzlich danken!

*) 26.10.2016 - Anmerkung: Mit Messbericht v. 23.08.16 zu PCB-Messungen direkt
auf dem Firmengelände und in Eigenregie von LANUV (Messungen damit nicht
firmenseitig herbeigeführt) stellt die Landesbehörde nun schlussendlich einige
derartige Firmenaussagen richtig, wie sie öffentlich im WDR-Report
"Könnes kämpft..." leider zu hören waren.

 

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PCB-Quellenortung - Anfang 2010

Vertreter der bemühten Behörden informierten im Januar 2010, wie schwierig die Zuordnung der
gemessenen PCB-Belastung zu den einzelnen Emittenten - acht mögliche PCB-Quellen im
Hafen - war und wie leider langwierig dann die Identifikation von PCB-Verursachern ist.

Dem interessierten Laien fiel dabei später auf, dass die eingesetzten Rechenprogramme (z.B. AUSTAL2000)
"hin"-rechnen, soll heißen, auf Grund bekannter Emissionsstandorte und bekannter Emissionsstärken
Immissionswerte für die betroffenen Gebiete bestimmen, aber nicht umgekehrt
aus Immissionswerten "rück"-rechnend unter Nutzung der Informationen zu Luftbewegung
(Windrichtung etc. etc.)  auf die Orte der Emissionsquellen, konkret also auf die Werte von Koordinaten, 
schließen!

So war ich froh, im letzten Jahr durch Hinweise der Essen-Krayer Bürgerinitiative auf eine
Arbeit von Dr. D. Gladtke vom LANUV zu stoßen, der eine detailliert beschriebene
Regressionsrechnung vorgenommen hatte, um u.a. PCB-Emissionsstärken bei
der Schrottverwertung der Firma Richter zu vergleichen  -
Herrn Dr. Gladtke sei hier herzlichen Dank für die guten Hinweise und Tipps
in seiner Analyse ausgesprochen, welche allesamt sehr hilfreich gewesen sind.

Nun, seit C.F. Gauß mit seiner Ausgleichungsrechnung entscheidend zur Entdeckung des ersten Kleinplaneten
Ceres vor über 2 Jahrhunderten beigetragen hat, muss diese Methode (der kleinsten Quadrate) auch
hier im Bereich der Emissionsermittlung eigentlich als ein alter Hut gelten. - Leider fand ich derartige
Methodiken in der Anwendungspraxis der Schadstoffquellensuche / Koordinatenbestimmung nicht vor,
obschon ich ziemlich intensiv danach recherchiert habe. - Meine Ausbildung im Bereich des
Vermessungswesens gab mir hier für eigene Anstrengungen Mittel in die Hand, wo ich nun endlich im
Dortmunder PCB-Fall ein interessantes Resultat, wie ich meine, gewinnen konnte und hier publizieren kann.

Zuerst stelle ich als Bild das Resultat - äußerst knapp methodisch erläutert, zusammen
mit einer kartographischen Darstellung der PCB-Quellen-Erklärbarkeit (Rotfärbung)
im Dortmunder Hafenbereich - vor.  Anschließend dazu diese thematisch betonte 
Ausschnittskartierung daraus nochmals separat und vergrößernd.

Das Ergebnis hier sehe ich nicht als einen Beweis an (der wurde im Envio-Gelände durch PCB-Messungen
des LANUV bereits geführt,  nämlich dort mehr als das 100-Fache einer PCB-Bodenbelastung als
bei den übrigen Metallverwertern vorgefunden
)  - jedoch als einen stringenten Hinweis,
der zukünftig zum Weitersuchen vor Ort an Erfolg versprechenden Stellen anhalten kann:




Kartographie-Grundlage: RVR

Hinweis auf eine PCB-Quelle - thematisch/kartographische Darstellung:

Hinweis auf eine PCB-Quelle

....................
Texteinschub v. 03.11.2016 - Zitat aus der Lokalpresse v. 3.11. (WR u. RN):

"... hatte Professor Rotard auch erklärt, dass jedes Hochhaus mehr PCB
in die Luft abgebe als die höchste Envio-Emission." 
Zu kommentieren: An der Kanalstrasse 25 stehen keine Hochhäuser.
....................


Leider ist die Rotfärbung (PCB-Quellen-Erklärbarkeit) dermaßen gezielt auf ein stark diskutiertes Gelände
(Firma Envio) konzentriert, dass der Verdacht aufkommen mag, der Autor habe willentlich separat die
Farbe Rot dort aufgebracht - mitnichten  Fehlanzeige - stattdessen gilt:
DIE PCB-MESSDATEN (APRIL 2010) DES LANUV FÜHREN ALLEIN ZU DIESER FRAPPIEREND DEUTLICHEN
VERDACHTSKARTIERUNG - Darstellung der auffälligsten Werte ab dem 97,5-Prozent-Quantil, d.h. Beschränkung
auf die analysierten Rasterquadrate mit der größten Aussagekraft, d.h. mit potenziell erklärender größter
Signaldeutlichkeit in der hier gezeigten Ausschnittskarte / einfache Belastungsmetrik / vereinfachende
Grundannahmen im Ausbreitungsmodell). 
Mitgeteilt muss hier auch werden, dass weiter westlich noch ein weiteres, größeres
Verdachtsgebiet angezeigt wird! (Übersichtskarte anfragbar bei Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.).


Dem Autor hier ist wohlbewusst, dass fachlich und wissenschaftliche Welten seine "Methode" von den
Umweltexperten trennen, aber infolge der Stagnation bei der PCB-Quellenortung vor Anfang 2010 hier
in Dortmund sehe ich mich doch bemüht, wenigstens einen kleinen Tropfen  an eigener Einsicht in
das riesige Fass der Umwelt-Erkenntnis einzubringen.

Ich wünschte mir, die vorgestellte Methodik, welche ja ein hochplausibles Ergebnis anzeigt und die bisherigen
Ermittlungsergebnisse (LANUV) strikt bestätigt, würde von Fachleuten aufgegriffen, weiterentwickelt und mit geeigneter
Rechenkapazität auch auf komplexe Situationen (Geländehöhen, Gebäude, Vegetation) dann erfolgreich angewendet
werden.

.................................................................................

ANTWORT DES LANUV am 4. März 2016:
"... vielen Dank für Ihre email, die Sie auch an Kolleginnen und Kollegen im Landesamt für Natur,
Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) versendet haben, und Ihre darin enthaltenen fachlichen Hinweise.

Das von Ihnen beschriebene Verfahren ist dem LANUV durchaus bekannt. Es gehört in den Bereich der so genannten
Source Receptor Modellierung. Es gibt eine Vielzahl von Ansätzen, anhand derer versucht wird Quellen für
Belastungssituationen zu ermitteln. Diese Art von Modellierung wird in Europa unter anderem in der
Luftreinhalteplanung erfolgreich angewendet, wenn es sich um großräumige Transportereignisse,
wie zum Beispiel bei Sahara-Staub, handelt oder wenn kein belastbares Emissionskataster verfügbar ist. Source
Receptor Modellierung hat unter anderem bei stärkeren lokalen Einflüssen (u.a. Bewuchs, Bebauung)
deutliche Schwächen und ist bei mehr als einer potenziellen Quelle nicht unbedingt zielführend.

Daher beschreitet das LANUV einen anderen Weg: Mittels umfangreicher Messungen wird der Ort und die Anzahl
der potenziellen Quellen eingegrenzt. Aus diesem Grunde setzt das LANUV Bioindikationsverfahren und
Staubniederschlagsmessungen ein. Des Weiteren erfolgt die Probenahme von Wischproben bei den Emittenten,
um die relevanten PCB-Belastungen und Quellen zu identifizieren. Etwa zeitgleich wird von der Überwachungsbehörde
(in der Regel der Bezirksregierung) teilweise mit Unterstützung des LANUV im relevanten Gebiet nach potenziellen
nicht genehmigten Emissionsquellen gesucht, die genehmigten Emissionsquellen anhand von Messberichten sowie
jede Anlage auf den Stand der Emissionsminderungstechnik überprüft. Diese Vorgehensweise ist sehr erfolgreich.

Die von Ihnen angesprochene Ausbreitungsrechnung im Fall Envio wurde nicht durchgeführt, um Quellen zu identifizieren,
sondern um zu prüfen, ob die gemessenen Belastungen durch die genehmigten Quellen hervorgerufen wurden.

Vielen Dank für Ihre Bemühungen. ..."


Ergänzend füge ich hier aus der LANUV-Präsentation der PCB-Ausbreitungsberechnungen für den
Dortmunder Hafenbereich in 2010  zitierend hinzu:
(sh. Ausbreitungsrechnungen zu PCB-Emittenten im Dortmunder Hafen:
Die schwierige Rückverfolgung von der Belastung zu den Quellen  
Dr. Sabine Wurzler, Dr. Heike Hebbinghaus, LANUV NRW, FB41):

Darin auf Seite 25 von 28 (Fazit):
"Es mussen noch weitere Quellen vorhanden sein.
Diese Quellen sind vermutlich diffus. Fur sie liegen keine Emissionsdaten vor.
Entsprechende diffuse Quellen wurden bei der unangekündigten Begehung entdeckt."

Seite 28:
"Ausbreitungsrechnungen können bei der Verursacheranalyse und bei der Abschätzung des
betroffenen Gebietes unterstützen."  (Alle obigen Hervorhebungen von mir).

Eine weitere Stellungnahme ist meinerseits in Arbeit. Gegebenenfalls noch zusätzlich vorhandene
Informationen, die in den gewonnenen Messdaten bislang nicht deutlich geworden sind, sollten
herausgearbeitet werden können - eine Bürgermeinung.

...............................................................................
Fortschreibung: Massstabskorrektur Krayer Skizzierung 11.10.2016

R.U.  8.2.2016, letzte Fortschreibung: 05.12.2016