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- Geschrieben von: Rudolf
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Dokumentation zum PCB/Envio-Skandal
(sich in Arbeit befindliche Fassung – die gelisteten Thematiken werden inhaltlich durch verlinkte Unterdokumente bzw. Links aufgefüllt – die BI bedankt sich herzlichst bei den freundlichen Autoren - 10.09.2016)
PCB - Verlockung und Fluch
1) Vordergründig günstige Eigenschaften von PCB
a) Auflistung
b) Anwendung (Transformatoren, Bergwerk, Gebäude...)
2) Die Kehrseite der Medaille
a) weltweites Verbot, Konsequenzen
b) warum zum “dreckigen Dutzend” - sh. PCB Allgem. Info 2015
c) negative Eigenschaften der PCBs
d) Furane, Dioxine
e) erwiesene und vermutete gesundheitsschädigende Wirkungen
- bei Tieren
- beim Menschen
3) Die Firma Envio
a) Tätigkeit in Do
b) “weltweit”
4) Stillegung von Envio in Do
a) Bezirksregierung Arnsberg
b) Dortmund (Rat)
5) PCB-Belastung/Schäden in Dortmund
a) Envio-Beschäftigte
b) Hafengebiet/Stadtteil (Schrebergärten, Schulen, Kindergärten, Uni...)
c) mögliche andere PCB-Quellen
6) Der Prozess
a) Anklage-Vorwurf
b) Nebenkläger
c) bisheriger Prozessverlauf
d) ein Ende mit Schrecken ?
e) das Imperium schlägt zurück ? (Schadensersatz für Dr. Neupert ?)
f) Anhang: Streit um Sachverständige
7) Das Betreuungsprogramm
a) Untersuchungen Prof. Dr. Kraus
b) Untersuchungen Prof. Dr. Brümmendorf
8) Eindeutige Nachweismethoden für Gesundheitsschäden durch PCB
a) Telomer-Schädigungen
- was sind Telomere? - sh. Fachartikel
- Ergebnisse von Prof. Dr. Brümmendorf (Betreuungsprogramm)
- “Seneszenz”-Artikel von Prof. Dr. Brümmendorf
- Calux-Methode (Amsterdam)
9) Medizinische Hilfe ?
a) Blutwäsche
b) spezielle Fettanbindungen
10) Die Bürgerinitiative
a) ihre Arbeit
b) Unterstützung / Begleitung: Doktorarbeit, Foto-Dokumentation
Weitere Orte mit PCB-Problemen (Auswahl)
11) Eyller Berg
a) Vorgänge
b) Berichte
c) Krebshäufigkeit
12) Essen-Kray
a) Shredder-Firma Richter
b) Bericht der BI
13) Bergwerke
a) Verwendung von PCB
b) Unterird. Mülldeponien
c) Grubenwasser und Folgen
14) PCB in Gebäuden
a) Belastete Neubauten der 60er (Schwerpunkt NRW ?)
b) Unis Bochum und Düsseldorf (Dok. Rundschreiben der RUB)
c) Maßnahmen “des Landes, der Städte...”
15) Aus der Geschichte
a) USA
b) Japan
c) Taiwan
16) Wissenschaftliche Forschung und Ergebnisse
a) Iowa-Studie
17) Berichterstattung in den Medien
a) Dortmund
- Grünkohl...
- Presseartikel
18) Interessante Links im Internet / YouTube
19) Empfehlenswerte Literatur
20) Quellenangaben
* * * * *
Das Landgericht Hamburg hat mit Urteil vom 12.05.1998 entschieden, daß man durch die Ausbringung eines Links die Inhalte der gelinkten Seite ggf. mit zu verantworten hat. Dies kann - so das LG - nur dadurch verhindert werden, daß man sich ausdrücklich von diesen Inhalten distanziert. Daher gilt:
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- Geschrieben von: Rudolf
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Zusätzlicher Untertitel:
Ideen zu einer rasterzellenorientierten Verdachtsanalyse zum Aufspüren von Schadstoffquellen
nach der Methode der kleinsten Quadrate auf Basis von Immissions- und Windrichtungsmessungen
in der ungestörten Ebene - ein in der Praxis vermisstes, vielversprechendes Verfahren.
Meine Recherchen hatten ergeben, dass nicht ohne weiteres
ein professionelles, auf die Schadstoffquellenortung spezialisiertes Programm
zur Verfügung steht und stattdessen der Fall eintritt, dass
zur Quellenortung/-beurteilung seitens der Landesbehörde auf fachlicher Mitarbeiterebene
eigens Rechenverfahren/-module zusammengestellt werden mussten, um hier tatsächlich zu
quantitativen, nachvollziehbaren Ergebnissen zu gelangen. Warum gibt es hier
offensichtlich kein auf die Schadstoffquellenortung angelegtes Profi-Rechenprogramm ?
##############
Informationen zu dem Verfahren der rasterzellenorientierten Verdachtsanalyse anhand
der Quellenortung bei nur wenigen Messungen (wird weiter fortgeschrieben -
Vers. 1.10, auch Verfahrenserläuterungen) -
Download :
Ausarbeitung zu dem Thema der Quellenortung bei dünner Messdatenlage.
Download :
Anhang dazu: Analyse von Windrichtungsdaten (Windrose)
............................................................................................
( Webseitenplanung hier: Verfahrens-DOWNLOAD -
kommende P l a n u n g für diese Webunterseite:
An dieser Stelle hier wünscht sich der Autor ein downloadbares
Verfahren (.exe) nach dem Prinzip Eingabe / Verarbeitung / Ausgabe
(EVA), wobei als Eingabedaten die Windrichtungsverteilung und
die gemessenen Immissionswerte einschl. der Koordinaten der
Messstandorte sowie die Anzahl der Rasterzellen mit der
Ausdehnung des Untersuchungsgebietes herangezogen werden.
Als Ergebnisausgabe wird eine Tabelle der zugehörigen
Verdachtsgraduierungen zusammen mit einer veranschaulichenden
Graphik (Kartenausschnitt) erzeugt werden. Diese kann der
Anwender anschließend selbst - bei geeigneter Geländesituation -
zur Beurteilung der Quellenpositionen weiter nutzen.)
############
############
18. Oktober 2016:
Zur PCB-Situation in Essen-Kray:
Am 18. Oktober erfolgte in Essen-Kray eine erfreuliche Mitteilung - endlich:
Gesundheitsschutz vor Bestandsschutz! Nicht umgekehrt.
Die Fa. Richter erkärte ihre Absicht, die beiden Schredder zum Jahresende stillzulegen.
Steter Tropfen höhlt den Stein, und ein Tropfen bringt ein Fass schlussendlich zum Überlaufen
- der dortigen Bürgerinitiative (BI, Sprecher Herr Keil) kann gratuliert werden.
Auszug aus der Pressemitteilung der Stadt Essen v. 18.10.2016:
"Der Betrieb der Firma Richter steht seit Ende der 1990er Jahre im Verdacht,
die erhöhte PCB-Belastung (polychlorierte Biphenyle) in direkter Umgebung zu verursachen. Bereits
seit Jahren arbeitet die Stadt Essen gemeinsam mit der zuständigen Überwachungsbehörde
bei der Bezirksregierung, dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV NRW), daran,
die erhöhten Emissionen auf die Schredderanlagen der Firma im Essener-Norden zurückzuführen."
(Textunterstreichung von mir.) Weiterer Auszug aus der Pressemitteilung der Stadt Essen v. 18.10.2016:
"Um die Hauptquelle auf den Betriebsgeländen der Firma Richter exakter bestimmen zu können,
hatte das LANUV NRW daraufhin eine Ausbreitungsrechnung angekündigt." (2016)
Aus meiner Sicht zu kommentieren:
ÜBER 15 JAHRE LEDIGLICH QUELLENVERDACHT - ABER KEINE
ABScHLIEßENDE QUELLENIDENTIFIKATION ERFOLGTE IN DIESER LANGEN
ZEIT - IN 2016 IST DIE ANGEKÜNDIGTE AUSBREITUNGSBERECHNUNG ZUR
EXAKTEREN HAUPTQUELLENBESTIMMUNG KEINESFALLS ÜBERFLÜSSIG,
nicht, weil nun endlich die Schredderanlagen nahebei den Wohngebieten stillgelegt werden, meine ich bitte, sondern weil für die Zukunft hieraus noch in erheblichem Maß für ähnlich gelagerte Fälle gelernt werden kann.
Die Schredderdistanz beträgt nach Süden (Joachimstraße)
sowie nach Norden (Kruckenkamp) weniger als 100 Meter
von den Wohnungen dort! - Dort lebende, evtl. schwangere
Frauen müssen sich um die Entwicklung ihres Kleinen
demnächst nicht mehr sorgen. Endlich! Bald kein Schredder mehr mitten
zwischen Wohngebieten einer europäischen Grünen Hauptstadt - Essen.
Mein Einwurf zur exakteren Hauptquellenbestimmung, dazu konkret:
Vorhandene technische Möglichkeiten wurden - leider bislang nicht ersichtlich - behördlicherseits
in Gänze hier vor 2016, noch vor der behördeneigenen Kontrollmessung direkt am Schredder (2016),
nicht regelmäßig voll ausgeschöpft -
sh. mögliche Softwareentwicklungen (Detektionssoftware) und Messhardware (Patent von Dr. Enßlin).
Einer bekannten, ersten mathematischen Analyse seitens und dank des LANUV in 2015 mit
dem Ergebnis der Hauptbelastung (durch den Schredder) wurde zwischenzeitlich endlich konkret getraut. Eine
bisher - über Jahre von der Krayer BI mehrfach beanstandete - Eigenmessung der Firma direkt am Schredder
wurde nunmehr seitens der Behörde der Firma aus der Hand genommen und selbst initiert
- endlich in 2016 ein gesichertes, bestätigendes Ergebnis:
Der Schredder (Joachimstr.) stößt PCB jährlich im Kilogrammbereich aus (2016, 4 kg/J.);
nach behördlicher Äusserung macht der Anteil der Schredder den Großteil an der Gesamtemission aus:
"66 % (Joachimstraße) bzw. 25 % (Rotthauser Straße)" - Emissionsmessung d. Fa. Aneco.
Einige Einlassungen eines leitenden Mitarbeiters bei der Schrottverwertungsfirma
in der jüngsten WDR-Sendung - "Könnes kämpft - PCB - Das Gift in der Nachbarschaft" -
erscheinen damit nunmehr als unzutreffend, sh.u.
Der Autor dieser Webunterseite hält dennoch die angekündigte Ausbreitungsberechnung
zur exakteren Hauptquellenbestimmung für dringlich geboten (Lernen für künftige Fälle) - diese Art
der Ausbreitungsberechnung sollte mit dem Ziel der Automatisierung weiterentwickelt werden
(Softwareentwicklung).
Hier auf der Webseite soll deutlich gemacht werden, dass bisher leider keine umfassenden Anstrengungen
erkennbar sind, einige Erkenntniswege bei der Suche nach Schadstoffquellen wirklich voll aufzumachen.
R.U. 25.10.16 / 20.11.16
##############
##############
Nach telef. Gespräch am 29.9. mit LANUV gehe ich davon
aus, dass die Antworten der Landesbehörde v. 29.7. auf die Fragen
zu der PCB-Quellenerkennung hier - wie weiter folgt - wiedergegeben werden können.
R.U. 29.09.16
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Am 29.07.2016 wurde freundlicherweise seitens LANUV ein Fragenkatalog schriftlich
beantwortet. Nach weiterer Rücksprache möchte ich dazu später ausführlich informieren.
R.U. 11.09.16
.................................................................................................................
Ab 28.05.2016 : Auf dieser Webunterseite werden aktuelle Texte immer oben eingebracht.
(Eine Tagebuch-ähnliche Ansicht der Webseite soll bitte hingenommen werden.)
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Kleiner FRAGENKATALOG - Fragen an das LANUV
anläßlich der Ergebnispräsentation im Krayer Ratssaal in Essen
am 26. April 2016 - hier weiter fortgeschrieben zu dem Thema der
Örtlichen Eingrenzung von Schadstoffquellen:
LANUV-Antwort mit Datum v. 29.07.2016 auf den Fragenkatalog v. 14.06.2016
Sie stellen mehrere Fragen zur Möglichkeit, Immissionsdaten mit Wetterdaten
so zu verknüpfen, dass man Hinweise auf Quellen erhält und erwähnen
die „Methode der kleinsten Quadrate“. Um Missverständnissen vorzubeugen, möchten
wir kurz erläutern, was wir hierunter verstehen und welche Rahmenbedingungen dabei
zu beachten sind. Nach unserem Verständnis ist die „Methode der kleinsten Quadrate“
die Lösung von linearen Gleichungssystemen mit dem Mittel der linearen Regression.
Zu beachtende Rahmenbedingungen sind dabei:
. es muss immer mindestens ein Messwert mehr als potentielle Quellen vorliegen.
Flächendeckend alle Zellen eines Untersuchungsgebiets mit linearer Regression
zu berechnen ist praktisch unmöglich.
. die Anzahl an Messwerten muss auch bei einer unbekannten Anzahl von Quellen
ausreichend zur Anwendung der Methode sein.
. die zu den Messwerten gehörigen Wetterdaten dürfen nicht zu ähnlich sein,
da sonst die Regression nicht zu sinnvollen Ergebnissen führt.
. Substanzverluste durch Transport und Deposition müssen berücksichtigt werden.
Frage: a) Herkunftsrichtungen mitmessen:
Warum fördert das LANUV nicht entschieden die Idee eines mehrsektorigen Staubsammelglases,
welches erlaubt, Herkunftsrichtungen gleichzeitig mit der zugehörigen Immission zu erfassen (sh.
Patent von Dr. Walther Enßlin aus Hilden) ?
Die Technik einer aktiven Richtungsbestimmung lässt zugleich eine erhebliche Steigerung der
Qualität bei der Quellenidentifizierung und der zugehörigen Aussagenkraft erwarten. - Die
Messmechanik hierzu lässt sich preiswert realisieren; eine eigene, sehr kostengünstige und
zugleich vielversprechende und lohnende Methodenentwicklung sollte hier mit Steuermitteln
durchaus machbar sein.
Antwort:
Ein Depositionssammler, der je nach Windrichtung die Deposition in verschiedenen Gefäßen sammelt
(wie von Herrn Dr. Enßlin eingesetzt), ist denkbar.
Für die Bestimmung der PCB-Deposition ergeben sich aber Probleme, denn
zur Messung wird ein sehr großes Probenvolumen benötigt, so dass ein
entsprechendes Gerät schwer zu konstruieren ist. Außerdem ist die Messung
der PCB-Deposition nicht unbedingt die geeignete Methode, um PCB-Quellen zu
erkennen. Das LANUV hat sich deshalb zur Messung der PCB-Aufnahmeraten in
Fichtennadeln als Methode der Wahl zur Identifikation der Quellen entschieden.
Frage b) Keine systematische, intensiv mathematische Auswertung der Windrichtungen
erkennbar:
Warum wendet das LANUV nicht konsequent mathematische Verfahren zu einer numerischen
Eingrenzung der Koordinaten zu den Orten der Schadstoffemissionen an, insbesondere nicht
systematisch die allgemein anerkannte Methode der kleinsten Quadrate (M.d.k.Q.) ? - Dieses
Verfahren beantwortet z.B. die Frage, wie kann man die Messwerte im Rahmen eines
Immissionsmodelles möglichst wirklichkeitsgetreu erklären (sh. bitte erste, zweite und dritte
Begündung der M.d.k.Q.).
Antwort:
Wie bereits oben erwähnt, sind derartige Auswertungen realistisch nur möglich,
wenn Mindestvoraussetzungen an die Anzahl und Anordnung von Messpunkten erfüllt
sind. Die Messungen bis 2014 wurden nicht mit dem Ziel einer systematischen
Quellenerkennung durchgeführt. Mit der Fichtennadelbeprobung wurde erstmalig ein
Messprogramm mit diesem Ziel aufgelegt. Hierbei konnten Substanzverluste durch
Transport- und Deposition vernachlässigt werden, da die Entfernungen der
Messpunkte zu den Quellen hinreichend klein waren. Außerdem unterschieden sich
die Daten der Windrichtungshäufigkeit aus der Richtung verschiedener Quellen gut
genug, dass eine sinnvolle Regression möglich war.
Frage c) Potenziell irreführende Argumentationen, weil unvollständig:
Ein Argument, einige mathematisch gewonnene Angaben seien zu ungewiss oder zu ungenau,
kann allein nicht zählen, da eine bezifferte Verlässlichkeitsangabe der mathematisch
gewonnenen Aussage (Koordinaten des verdächtigen Ortes) erstmalig eben überhaupt nur
mithilfe mathematischer Verfahren möglich ist. - Das mathematische Verfahren erlaubt zudem
automatisch eine quantifizierte Einschätzung der Aussagenqualität (z.B. zu einem Quellen-
Emissionswert im Rahmen des Modelles). - Ergebnisse zu quantifizierten
Verlässlichkeitsaussagen sind eh nur mathematisch gewinnbar. - Warum wird ein machbarer
Beurteilungsmaßstab zu einer derart konkretisierende Aussagenqualität nicht realisiert ?
Antwort:
Bei der Auswertung der Fichtennadelbeprobung wurden Quellen soweit wie möglich
identifiziert. Offen blieb die Frage, wie groß der Anteil der Emissionen
aus den gefassten Quellen der Schredderanlage (Kamin) und der diffusen
Emissionen aus der Anlage (Undichtigkeiten und nicht abgedichtete Öffnungen) ist.
Diese Frage ist durch Immissionsmessungen (unabhängig von der angewandten Methode)
allein nicht zu klären, denn die verschiedenen Quellen liegen sehr nahe
beieinander.
Frage d) Flächendeckende Bewertungsmöglichkeiten ausgelassen:
Ein Argument, bei mehreren Schadstoffquellen gäbe es hier keine brauchbaren Aussagen,
kann ebenfalls nicht in Gänze gültig sein, weil mathematische Methoden die Untersuchung
flächendeckend a l l e r Rasterzellen eines Analysegebietes erlauben und für j e d e n
möglichen Emissionsort eine Verdachtsquantifizierung mittels einer zugehörigen
Genauigkeitsangabe gefunden werden kann. Gerade die Genauigkeitsangabe stellt einen
eigenen hohen Wert z.B. für einen positiven Ortungserfolg dar. - Außerdem stellt die hier benutzte
Analysetechnik mathematisch sogar den vollständigen Lösungraum bei der PCB-Quellensuche
dar.
Antwort:
Wie bereits oben erwähnt, sind derartige Auswertungen realistisch nur möglich,
wenn Mindestvoraussetzungen an die Anzahl und Anordnung von Messpunkten erfüllt
sind. Die Messungen bis 2014 wurden nicht mit dem Ziel einer systematischen
Quellenerkennung durchgeführt. Mit der Fichtennadelbeprobung wurde erstmalig
ein Messprogramm mit diesem Ziel aufgelegt. Hierbei konnten Substanzverluste
durch Transport- und Deposition vernachlässigt werden, da die Entfernungen der
Messpunkte zu den Quellen hinreichend klein waren. Außerdem unterschieden sich
die Daten der Windrichtungshäufigkeit aus der Richtung verschiedener Quellen
gut genug, dass eine sinnvolle Regression möglich war.
Frage e) Ortungsmöglichkeiten im 3D-Modell unausgeschöpft:
Warum werden nicht Rückwärtstrajektorien des Windfeldes mithilfe des Programmes
(z.B.) MISKAM gebildet, welches Geländehöhen, Bebauung und Vegetation
(Geländerauhigkeiten) mitberücksichtigt ? Dies alles kann mit dem Ziel der Quellenortung
in mathematischen Modellen analysiert werden. -
Warum werden die Ergebnisse aktueller städtebaulicher Digitalisierungen (3D-Städtemodelle)
nicht in die Analysen bei der Emissionsquellensuche mit einbezogen ? Rechenkraft steht
mit modernen Computern seit langem zuhauf bereit. Unnötig brachliegende Daten sind eh
unproduktiv.
Antwort:
"Das Modell Miskam ist sehr gut geeignet die Luftschadstoffbelastung in Straßen
in einem kleineren Untersuchungsgebiet zu ermitteln. Das Modell stößt aber im
hier angesprochenen Fall sowohl was die Berücksichtigung von Orographie betrifft
als auch bezüglich der für die Untersuchung notwendigen Gebietsgröße an seine
Grenzen. Die Modellierung von Rückwärtstrajektorien erfordert meteorologische
Messungen im Rechengebiet. Dies gilt auch bei Verwendung eines Modells,
wie zum Beispiel Miskam.
Wir hoffen, dass wir Ihre Fragen mit diesen Ausführungen klären konnten. ..."
f) Resumee - ein denkbares Zurückbleiben hinter zeitgemäßen technischen und
wissenschaftlichen Möglichkeiten:
Warum gibt es - gemäß a) bis e) - ganz offenbar eine bereits für Umweltlaien klar erkennbare
Stagnation bei der Anwendung und Entwicklung mathematisch orientierter Ortungsverfahren
zwecks einer bestmöglichen Eingrenzung der Orte von Schadstoffquellen ?
Anmerkungen:
(Die Antworten beziehen sich u.a. auf den PCB-Fall in Essen-Kray.)
Zwei Anmerkungen:
1.) zu Essen-Kray
Die o. LANUV-Antworten beziehen sich vornehmlich auf die PCB-Belastung in Essen-Kray. Eine
Anwendung der rasterzellenorientierten Verdachtsanalyse ergibt für die Krayer
Situation folgende kartographische Skizzierung, wobei ein verdächtig PCB-emittierender Schredderbereich
bzw. dessen Umgebung als Quelle im guten Einklang mit den bisherigen LANUV-Ergebnissen
nochmal bestätigt wird, gleichwohl hierzu die Windrichtungsdaten für Essen aus gemittelten Werten
des Klimaatlasses NRW zugrundegelegt wurden (also nicht die in Essen-Vogelheim gemessenen
Windrichtungen 2014/2015).
Eine LANUV-Analyse aus 2015 muss den Schredder als PCB-Hauptquelle für den Zeitraum
der Fichtennadelbeprobungen ansehen lassen (EVOG-Windrichtungen).
Weitere Präzisierungen der Verdachtsgraduierungen, welche in der
untenstehenden Skizzierung den erklärbaren PCB-Hauptquellenort
(Schredder mit vorgelegenen Umschlagplätzen) anzeigen, sind möglich,
wenn zeitraumbezogen die von den umliegenden, wenigen Wetterstationen gemessenen
Windrichtungen für genauere Windrichtungen in Essen-Kray interpoliert und diese zugrundegelegt
werden.
Kartographische Skizzierung zu Essen-Kray, PCB-Quellenverdacht -
Fichtennadel-Beprobung 2014/2015 - o h n e Selektion allein der auffälligsten Rasterzellen:
PCB-Quellen - Verdachtsgraduierungen: Hauptverdachtsgebiet = Schredderbereiche
2.) zu Dortmund/Envio und zu Essen-Kray:
Wenn ein Strafrichter am Landgericht in Dortmund vor ca. einem Jahr hat protokollieren lassen,
es kann nicht festgestellt werden, dass etwaige PCB-Belastungen im Dortmunder Hafenbereich
von der Firma Envio verursacht worden sind - trotz klarer gegenteiliger Aussagen des LANUV -
u n d wenn ein weiterer, anders betroffener Unternehmer zu den Krayer PCB-Verhältnissen
sinngemäß mitteilt, die firmenseitige Prüfung der Messdaten (des LANUV) ergeben
Unstimmigkeiten und zugleich damit vor Gericht gehen will *), stellt sich die Frage nach der
Gerichtsfestigkeit einiger LANUV-Angaben, mithin die Frage nach dem Wert der Aussagekraft
der LANUV-Resultate zu seinen Emissionsfeststellungen bzw. zu seiner Schadstoff-
Quellenortung, welche doch genau bei dieser Landesbehörde als eine wesentliche Aufgabe
angesiedelt ist. -
Im Übrigen darf hier an dieser Stelle nicht vergessen werden, dass das LANUV in NRW in
etlichen Fällen überhaupt erstmalig auf nicht tragbare Schadstoffbelastungen aufmerksam
gemacht hatte - dafür wird der steuerzahlende Bürger tatsächlich herzlich danken!
*) 26.10.2016 - Anmerkung: Mit Messbericht v. 23.08.16 zu PCB-Messungen direkt
auf dem Firmengelände und in Eigenregie von LANUV (Messungen damit nicht
firmenseitig herbeigeführt) stellt die Landesbehörde nun schlussendlich einige
derartige Firmenaussagen richtig, wie sie öffentlich im WDR-Report
"Könnes kämpft..." leider zu hören waren.
#######################################################
PCB-Quellenortung - Anfang 2010
Vertreter der bemühten Behörden informierten im Januar 2010, wie schwierig die Zuordnung der
gemessenen PCB-Belastung zu den einzelnen Emittenten - acht mögliche PCB-Quellen im
Hafen - war und wie leider langwierig dann die Identifikation von PCB-Verursachern ist.
Dem interessierten Laien fiel dabei später auf, dass die eingesetzten Rechenprogramme (z.B. AUSTAL2000)
"hin"-rechnen, soll heißen, auf Grund bekannter Emissionsstandorte und bekannter Emissionsstärken
Immissionswerte für die betroffenen Gebiete bestimmen, aber nicht umgekehrt
aus Immissionswerten "rück"-rechnend unter Nutzung der Informationen zu Luftbewegung
(Windrichtung etc. etc.) auf die Orte der Emissionsquellen, konkret also auf die Werte von Koordinaten,
schließen!
So war ich froh, im letzten Jahr durch Hinweise der Essen-Krayer Bürgerinitiative auf eine
Arbeit von Dr. D. Gladtke vom LANUV zu stoßen, der eine detailliert beschriebene
Regressionsrechnung vorgenommen hatte, um u.a. PCB-Emissionsstärken bei
der Schrottverwertung der Firma Richter zu vergleichen -
Herrn Dr. Gladtke sei hier herzlichen Dank für die guten Hinweise und Tipps
in seiner Analyse ausgesprochen, welche allesamt sehr hilfreich gewesen sind.
Nun, seit C.F. Gauß mit seiner Ausgleichungsrechnung entscheidend zur Entdeckung des ersten Kleinplaneten
Ceres vor über 2 Jahrhunderten beigetragen hat, muss diese Methode (der kleinsten Quadrate) auch
hier im Bereich der Emissionsermittlung eigentlich als ein alter Hut gelten. - Leider fand ich derartige
Methodiken in der Anwendungspraxis der Schadstoffquellensuche / Koordinatenbestimmung nicht vor,
obschon ich ziemlich intensiv danach recherchiert habe. - Meine Ausbildung im Bereich des
Vermessungswesens gab mir hier für eigene Anstrengungen Mittel in die Hand, wo ich nun endlich im
Dortmunder PCB-Fall ein interessantes Resultat, wie ich meine, gewinnen konnte und hier publizieren kann.
Zuerst stelle ich als Bild das Resultat - äußerst knapp methodisch erläutert, zusammen
mit einer kartographischen Darstellung der PCB-Quellen-Erklärbarkeit (Rotfärbung)
im Dortmunder Hafenbereich - vor. Anschließend dazu diese thematisch betonte
Ausschnittskartierung daraus nochmals separat und vergrößernd.
Das Ergebnis hier sehe ich nicht als einen Beweis an (der wurde im Envio-Gelände durch PCB-Messungen
des LANUV bereits geführt, nämlich dort mehr als das 100-Fache einer PCB-Bodenbelastung als
bei den übrigen Metallverwertern vorgefunden) - jedoch als einen stringenten Hinweis,
der zukünftig zum Weitersuchen vor Ort an Erfolg versprechenden Stellen anhalten kann:
Kartographie-Grundlage: RVR
Hinweis auf eine PCB-Quelle - thematisch/kartographische Darstellung:
....................
Texteinschub v. 03.11.2016 - Zitat aus der Lokalpresse v. 3.11. (WR u. RN):
"... hatte Professor Rotard auch erklärt, dass jedes Hochhaus mehr PCB
in die Luft abgebe als die höchste Envio-Emission."
Zu kommentieren: An der Kanalstrasse 25 stehen keine Hochhäuser.
....................
Leider ist die Rotfärbung (PCB-Quellen-Erklärbarkeit) dermaßen gezielt auf ein stark diskutiertes Gelände
(Firma Envio) konzentriert, dass der Verdacht aufkommen mag, der Autor habe willentlich separat die
Farbe Rot dort aufgebracht - mitnichten Fehlanzeige - stattdessen gilt:
DIE PCB-MESSDATEN (APRIL 2010) DES LANUV FÜHREN ALLEIN ZU DIESER FRAPPIEREND DEUTLICHEN
VERDACHTSKARTIERUNG - Darstellung der auffälligsten Werte ab dem 97,5-Prozent-Quantil, d.h. Beschränkung
auf die analysierten Rasterquadrate mit der größten Aussagekraft, d.h. mit potenziell erklärender größter
Signaldeutlichkeit in der hier gezeigten Ausschnittskarte / einfache Belastungsmetrik / vereinfachende
Grundannahmen im Ausbreitungsmodell).
Mitgeteilt muss hier auch werden, dass weiter westlich noch ein weiteres, größeres
Verdachtsgebiet angezeigt wird! (Übersichtskarte anfragbar bei
Dem Autor hier ist wohlbewusst, dass fachlich und wissenschaftliche Welten seine "Methode" von den
Umweltexperten trennen, aber infolge der Stagnation bei der PCB-Quellenortung vor Anfang 2010 hier
in Dortmund sehe ich mich doch bemüht, wenigstens einen kleinen Tropfen an eigener Einsicht in
das riesige Fass der Umwelt-Erkenntnis einzubringen.
Ich wünschte mir, die vorgestellte Methodik, welche ja ein hochplausibles Ergebnis anzeigt und die bisherigen
Ermittlungsergebnisse (LANUV) strikt bestätigt, würde von Fachleuten aufgegriffen, weiterentwickelt und mit geeigneter
Rechenkapazität auch auf komplexe Situationen (Geländehöhen, Gebäude, Vegetation) dann erfolgreich angewendet
werden.
.................................................................................
ANTWORT DES LANUV am 4. März 2016:
"... vielen Dank für Ihre email, die Sie auch an Kolleginnen und Kollegen im Landesamt für Natur,
Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) versendet haben, und Ihre darin enthaltenen fachlichen Hinweise.
Das von Ihnen beschriebene Verfahren ist dem LANUV durchaus bekannt. Es gehört in den Bereich der so genannten
Source Receptor Modellierung. Es gibt eine Vielzahl von Ansätzen, anhand derer versucht wird Quellen für
Belastungssituationen zu ermitteln. Diese Art von Modellierung wird in Europa unter anderem in der
Luftreinhalteplanung erfolgreich angewendet, wenn es sich um großräumige Transportereignisse,
wie zum Beispiel bei Sahara-Staub, handelt oder wenn kein belastbares Emissionskataster verfügbar ist. Source
Receptor Modellierung hat unter anderem bei stärkeren lokalen Einflüssen (u.a. Bewuchs, Bebauung)
deutliche Schwächen und ist bei mehr als einer potenziellen Quelle nicht unbedingt zielführend.
Daher beschreitet das LANUV einen anderen Weg: Mittels umfangreicher Messungen wird der Ort und die Anzahl
der potenziellen Quellen eingegrenzt. Aus diesem Grunde setzt das LANUV Bioindikationsverfahren und
Staubniederschlagsmessungen ein. Des Weiteren erfolgt die Probenahme von Wischproben bei den Emittenten,
um die relevanten PCB-Belastungen und Quellen zu identifizieren. Etwa zeitgleich wird von der Überwachungsbehörde
(in der Regel der Bezirksregierung) teilweise mit Unterstützung des LANUV im relevanten Gebiet nach potenziellen
nicht genehmigten Emissionsquellen gesucht, die genehmigten Emissionsquellen anhand von Messberichten sowie
jede Anlage auf den Stand der Emissionsminderungstechnik überprüft. Diese Vorgehensweise ist sehr erfolgreich.
Die von Ihnen angesprochene Ausbreitungsrechnung im Fall Envio wurde nicht durchgeführt, um Quellen zu identifizieren,
sondern um zu prüfen, ob die gemessenen Belastungen durch die genehmigten Quellen hervorgerufen wurden.
Vielen Dank für Ihre Bemühungen. ..."
Ergänzend füge ich hier aus der LANUV-Präsentation der PCB-Ausbreitungsberechnungen für den
Dortmunder Hafenbereich in 2010 zitierend hinzu:
(sh. Ausbreitungsrechnungen zu PCB-Emittenten im Dortmunder Hafen:
Die schwierige Rückverfolgung von der Belastung zu den Quellen
Dr. Sabine Wurzler, Dr. Heike Hebbinghaus, LANUV NRW, FB41):
Darin auf Seite 25 von 28 (Fazit):
"Es mussen noch weitere Quellen vorhanden sein.
Diese Quellen sind vermutlich diffus. Fur sie liegen keine Emissionsdaten vor.
Entsprechende diffuse Quellen wurden bei der unangekündigten Begehung entdeckt."
Seite 28:
"Ausbreitungsrechnungen können bei der Verursacheranalyse und bei der Abschätzung des
betroffenen Gebietes unterstützen." (Alle obigen Hervorhebungen von mir).
Eine weitere Stellungnahme ist meinerseits in Arbeit. Gegebenenfalls noch zusätzlich vorhandene
Informationen, die in den gewonnenen Messdaten bislang nicht deutlich geworden sind, sollten
herausgearbeitet werden können - eine Bürgermeinung.
...............................................................................
Fortschreibung: Massstabskorrektur Krayer Skizzierung 11.10.2016
R.U. 8.2.2016, letzte Fortschreibung: 05.12.2016
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Verleihung des Agenda Siegels für nachhaltige Projekte 2014 an die Bürgerinitiative zur Aufklärung des PCB-Skandals in Dortmund
Am 5.12.2014 fand die Verleihung des Agenda Siegels durch den Oberbürgermeister Ullrich Sierau im Dortmunder Rathaus statt. Die „Bürgerinitiative zur Aufklärung des PCB-Skandals in Dortmund“ wurde zusammen mit 27 anderen Agenda21-Projekten, die sich in bürgerschaftlichen Projekten und im Bereich nachhaltiger Entwicklung engagieren, geehrt.
Lokale Agenda21-Projekte zeichnen sich dadurch aus, dass sie ökologische, ökonomische und soziale Dimensionen verbinden. Hannelore, Wolfgang, Rudolf und Wiebke nahmen die Urkunde für die BI entgegen. Ausgewählt wurden die Agenda21-Projekte durch eine Jury, an der Vertreter des Einzelhandelsverband Westfalen, der Verbraucherzentrale, der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda21 und der Evangelischen Kirche Dortmund-Lünen mitwirkten.
Neun Projekte wurden neben der Urkunde mit einem Geldpreis bedacht. Unsere Initiative zählte leider nicht zu dieser Gruppe, aber wir freuen uns über die Anerkunnung, die unserer Arbeit durch das Agenda21- Siegel von offizieller Seite zuteil wurde.
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Filmvorführung „Grünkohl, Gift und Geschäfte“ in der Pauluskirche
Am 23. Januar fand in der Pauluskirche in der Nordstadt die Vorführung des Films „Grünkohl, Gifte und Geschäfte“ statt, der den PCB-Skandal in der Firma Envio Recycling GmbH im Dortmunder Hafen behandelte. Der Film ist eine Produktion des WDR in der Reihe „die story“. 25 Menschen nahmen an der Filmvorführung und gut 20 an der anschließenden Diskussion teil, darunter waren Anwohner, einige Studenten, ein Unternehmer aus dem Hafen, zwei Politiker der Bündnis 90/Die Grünen und Vertreter der Bürgerinitiative zur Aufklärung des PCB-Skandals in Dortmund, die die Veranstaltung initiiert hatten.
Im Film werden die vielfältigen Facetten des Skandals gezeigt. Die Envio Recycling Gmbh demontierte im Hafengebiet Großtransformatoren, um die darin enthaltenen Metalle herauszulösen und zu verkaufen. Diese Großtrafos waren hochgradig mit PCB belastet. PCB gehört zum „dreckigen Duzend“ der organischen Giftstoffe, die nach der „Stockholmer Konvention“ seit 2001 weltweit und deren Erzeugung in Deutschland seit 1989 verboten ist. Die organische Chlorverbindung gilt u.a. als krebsauslösend. Für den Stoff gibt es keinen Grenzwert noch Schwelle der Unbedenklichkeit. Die Arbeit bei Envio Betrieb wurde v.a. durch Arbeitskräfte aus verschiedenen Leiharbeitsfirmen unter skandalösen Arbeitsbedingungen erledigt. Das PCB-verseuchte Material wurde aus der Untertagegiftmülldeponie Herfa-Neurode und aus allen möglichen Teilen der Welt in den Dortmunder Hafen herangeschafft. Der Skandal ist Folge von skrupelloser Geschäftemacherei und Gewinnsucht auf dem Rücken von Leiharbeitern. Er ist aber auch Folge von Missständen bei Genehmigungs- und Aufsichtsbehörden, deren Personaldecke vorher rigoros ausgedünnt wurde. Die Behördenmitarbeiter führten ihre Kontrollaufgabe auf Treu und Glauben der Envio-Geschäftsführung lax durch und ließen die Envio-Geschäftsführung gewähren. Der anonyme Hinweis eines Mitarbeiters auf Unregelmäßigkeit im Betriebsablauf wurde der Envio-Geschäftsleitung vorgelegt. Die damals tätigen Mitarbeiter der Bezirksregierung sind heute für das Sanierungsverfahren zuständig.
Nach der Filmvorführung In der nachfolgenden Diskussion wurden der gegenwärtige Stand der Aufarbeitung des Envio-Skandals erörtert und die Bürgerinitiative zur Aufklärung des PCB-Skandals in Dortmund stellte ihre Arbeit vor.
Mario Krüger, Landtagsabgeordneter der GRÜNEN und vorher im Rat der Stadt Dortmund, stellte den Envio-Umweltskandal in Relation zu anderen Altlastfällen in Dortmund. Der gesamte Boden im Dortmunder Hafen müsse als stark belastet angesehen werden durch aufgebrachtes belastetes Erdmaterial, durch emittierende Betriebe und Altlastfälle (wie Nicometall). Die Grundwasserströme im Hafengebiet seien gestört und laufen Richtung Fredenbaumpark, ein Park mit wichtiger Erholungsfunktion für den Stadtteil. Der Envio-Skandal reiht sich ein in eine unendliche Kette von anderen Altlastfällen in Dortmund, jedoch mit dem Unterschied, dass es sich in dem Falle um einen vergleichsweise neuen Giftmüllskandal handelt, keine Altlast der Montanindustrie.
Das Personal der Aufsichtsbehörden war im Zuge des Schlagworts „privat vor Staat“ massiv reduziert worden. Es wurde zugesagt, das Personal in Umwelt- und Arbeitsschutz wieder aufzustocken. Aufgrund eines leergefegten Arbeitsmarktes konnte allerdings kein Personal in den Behörden eingestellt, sondern musste erst einmal ausgebildet werden. Nach Angaben von Mario Krüger sind die Stellen im Umweltministerium inzwischen (4 Jahre nach Zusage) besetzt. Für das Arbeitsministerium liegen aber keine Angaben vor.
Die Mitglieder der Bürgerinitiative (BI) stellten die Tragweite des Skandals für den Stadtteil dar. Im Strafprozess wird eine Anklage auf Umweltstraftatbestand und Körperverletzung in 51 Fällen verhandelt. Doch die Zahl der Menschen, die von den Emissionen der Envio-Brache in der Stadt betroffen sind, ist weit größer. Nach der Skandalisierung des Envio-Skandals (u.a. durch die Aktivitäten der Bürgerinitiative) wurden seit Frühjahr 2010 von über 1.200 Personen Blutproben analysiert und 320 Menschen mit erhöhten PCB-Werten in ein Gesundheitsprogramm der Universität Aachen aufgenommen. Im Umfeld haben Leiharbeiter aus mindestens 15 Leiharbeitsfirmen in den vergangenen 5-6 Jahren für Envio und umliegenden Firmen gearbeitet. Es gibt 160 Betriebe mit etwa 5.000 Arbeitsplätzen im Hafen, also Menschen, die im Hafen im Umfeld des Envio-Geländes arbeiten. Im benachbarten Stadtteil liegen etliche Schulen und Kitas sowie die Unfallklinik. Es gibt etwa 3.000 Angler, die Fisch aus dem Kanal holen, und einige Ruderclubs am Kanal, deren Mitglieder auf dem Kanal trainieren. Schätzungsweise etwa 1.500 Kleingärtner im Umfeld sind in den Kleingärtenvereinen tätig. Hier hat die Landesumweltbehörde LANUV bis heute aus Vorsorgegründen eine negative Verzehrsempfehlung für Grünkohl ausgesprochen. Hinzu kommt der Fredenbaumpark, der direkt angrenzend an Hafen liegt und im dem tausende Menschen Erholung suchen, und der Kanal, der ebenfalls von Anwohnern, Ruderern, Anglern zur Naherholung genutzt wird. Insgesamt leben etwa 17.000 Menschen im Hafenquartier, in Hauptwindrichtung und unweit der Envio-Brache.
Die BI-Mitglieder berichteten über den Stand des Strafprozesses: Ein Strafprozess gegen die Envio-Verantwortlichen dümpelt seit 2012 vor sich hin, mit sehr ungewissem Ausgang, ob es zu einer Verurteilung der vier angeklagten Envio-Verantwortlichen kommen wird. Im Film wird auch die Situation der PCB-belasteten Arbeiter gezeigt. Sie müssen mit der Bürde der Giftlast, die sich in ihrem Fettgewebe anlagert und welche nur schwer ausgeleitet werden kann und vielfältige Krankheitsrisiken nach sich zieht, weiter leben. Ihr Anspruch auf eine Berufsunfähigkeitsrente ist ungewiss, noch ungewisser eine Schadenersatzzahlung im Strafprozess. Mit den Gesundheitsfolgen haben sie und ihre Familienangehörigen, Ehefrauen und Kinder, weiter zu leben.
In der Diskussion wurde auch der Stand des Sanierungsverfahrens erörtert. Nachdem die Verwertung der werthaltigen Materialien durch die Insolvenzverwaltung in 2014 beendet wurde, versucht die Bezirksregierung Arnsberg derzeit die Stadt Dortmund als Grundstückeigentümer in Regress zu nehmen. Dadurch ist ein Streit entbrannt, wer denn jetzt für die Sanierung zu zahlen habe. Wann und ob das Sanierungsverfahren beginnt, rückt damit mal wieder in die Ferne. Darüber hinaus gelten die Envio Recycling GmbH als Verursacher, die Envio Grundstücks GmbH als Pächter und die Stadt Dortmund als Grundstückseigentümer als „Zustandsstörer“ mit der Folge einer Zerstückelung von Verantwortlichkeiten und der Reduzierung von Schutzstandards (und Kosten), die an das Sanierungsverfahrens angelegt werden müssen.
Dieser Hickhack führt dazu, dass ein Beginn der ausstehenden Sanierung der PCB-verseuchten Anlagen und Flächen sich auch 5 Jahren nach Öffentlichwerden des Umweltskandals erneut hinzieht und das Ende juristisch und zeitlich unabsehbar ist. Bis zum heutigen Tag ist außer etlichen Abstimmungsrunden zwischen Verwaltungseinheiten, Moderationsrunden zur Öffentlichkeitsberuhigung , Einzelfallhilfen für betroffene Arbeiter durch den PCB-Ombudsmann und einen schleppenden Strafprozess, der auf eine Abwehr der strafrechtlichen Verfolgung der Verantwortlichen hinzielt, nichts Essentielles passiert, um dieses Giftmüllgrab zu beseitigen. Die Situation in 2015 stellt sich 5 Jahre nach dem Beginn des Envio-Skandals in 2010 unverändert dar: Direkt neben einem dicht besiedelten Wohnbereich in der Nordstadt liegt immer noch über 2.000 t hochtoxischer PCB-verseuchter Giftmüll - unter dem zudem ein Blindgänger vermutet wird. Der weiter Skandal: dass das kaum jemanden in dieser Stadt scheint das ernsthaft zu beunruhigen scheint.
An Schluss wurden gesammelt, was denn die Menschen, die den Zustand nicht klaglos hinnehmen möchten, unternehmen können. Es braucht weiterhin den Druck von kritischen und engagierten Betroffenen, Anwohnern, Bürgern, Politikern, um auf eine Sanierung der PCB-verseuchten Anlagen und Flächen mit einem hohen Schutzstandard hinzuwirken. Das können Nachfragen in der Bürgersprechstunde, in der Bezirksvertretung Nord, im Rat der Stadt Dortmund, beim PCB-Ombudsmann oder bei politischen Mandatsträgern sein. Die Formulierung von Leserbriefen ist ein weiterer Weg. Oder kommen Sie zu den Treffen der „Bürgerinitiative zur Aufklärung des PCB-Skandals in Dortmund“, die sich jeden dritten Mittwoch im Monat ab 18.00 Uhr im Dietrich-Keuning-Haus trifft und auf dieser Website Informationen bereit hält.
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Ab 21.01.2016: Aktuelle Ergänzungen auf dieser Webseite immer oben zu finden:
Fortsetzung zu unten stehender Kommentierung v. 22. Januar 2016:
Das am 22.01. hier wiedergegebenen Zitat von Prof. Bruckmann enthält das Wort "beigetragen", was konkret bedeutet, dass - wie das LANUV bereits beschrieben hatte - einige andere Schrottverwerter mit in die Ursachenbetrachtung für die PCB-Belastung im Dortmunder Hafenbereich einbezogen wurden. - Die Wortwahl "beigetragen" impliziert zugleich auch die Mitverursachung etwaiger PCB-Belastungen im Hafenbereich durch das belastete Envio-Gelände.
Das LANUV hatte in 2010 einige Gelände der Firmen "A" bis "E" sowie das Envio-Gelände PCB-verprobt und war hierzu in überraschend hohem Ausmaß fündig geworden:
Größter angegebener PCB-Fund bei einer der anderen 5 Firmen: 324 mg PCB /Kg
Größter angegebener PCB-Fund auf dem Envio-Gelände: 48125 mg PCB / Kg
- wie man sieht, mithin mehr als das Hundertfache des übrigen analysierten, maximal belasteten Verdachtsgebiets
- siehe dazu LANUV-Web-Publikation:
Umweltbelastung durch polychlorierte Biphenyle (PCB) in Nordrhein Westfalen
des LANUV v. 13./14.10.2011, Autor u.a. Dr. Hiester, Seite 5 ff.
Das dort dargestellte Diagramm der vorgefundenen und gemessenen PCB-Belastung ist bei flüchtiger Betrachtung geeignet (evtl. Ziffern übersehbar), die PCB-Findungen auf dem Envio-Gelände graphisch zu beschönigen, da keine Unterbrechungsrisse in den zugeordneten, das Diagramm tatsächlich aufsprengende Mengensäulen erkennbar sind und die Grafik bei weitem die Seitenhöhe um cirka das Neunzigfache der Diagrammhöhe überragt hätte - im LANUV-Begleittext wird dies jedoch klargestellt ("um Größenordnungen"- sowie in einem weiterem Report der LANUV-Autoren):
"Dabei liegen die auf dem Firmengelände von ENVIO festgestellten PCB-Konzentrationen um Größenordnungen höher als auf den Schrottplätzen anderer Firmen im Hafengebiet, so dass ENVIO als Hauptverursacher der Umweltbelastung durch PCB im Dortmunder Hafen anzusehen ist."
(Textl. Hervorhebung von mir)
Anmerkung: Bei den Furanen ff (PCDD/F) ergab sich ein ähnliches Bild, insoweit auch hierzu das Belastungsmaximum auf dem Envio-Gelände vorgefunden wurde.
Der Autor dieser Webunterseite hat ein mathematisches Tool in Arbeit, welches in der Lage ist - im Rahmen bestimmter vereinfachender Modellannahmen - , Ortungen verdächtiger PCB-Quellenlokalisationen zu unterstützen. Dieses Ortungs-Tool (basierend auf der Methode der kleinsten Quadrate) habe ich mittlerweile auf zwei Fälle anwenden können - wie es scheint, mit hochplausiblem Erfolg. So konnte ein Schredder für Metallschrott in Essen-Kray - auf der Grundlage von Messungen mittels Bioindikatoren - bei einer Annäherung im Hauptmaximum auf cirka 50 m als PCB-Quelle plausibilisiert / bestätigt werden. - Vielleicht kann diese Ortungsanstrengung/-analyse als zusätzliche, unabhängige Auswertung verstanden werden.
In der vergangenen Woche wurde die umfangreiche LANUV-Messung im Hafenbereich v. 31.03.2010 bis 29.04. 2010 mit dem genannten Ortungs-Tool ausgewertet. Das Firmengelände Envio zeichnet sich dabei deutlich als mögliche PCB-Quelle ab, jedoch zusätzlich ein noch deutlich höherer Verdacht zu einer emittierende Fläche im Umfeld des Kohlehafens.
Der Autor kommt nach einigen Abschätzungen zu der begründeten Meinung, dass eine Erklärbarkeit für die PCB-Belastung zu dem Zeitraum der o.g. Messperiode im Hafenumfeld zu einem nicht unerheblichen Anteil dem Firmengelände Envio auf Grund der damals gemessenen PCB-Belastungen zugewiesen werden kann und i.V.m. den lokalen PCB-Funden sogar muss - in gutem Einklang mit den LANUV-Aussagen (nämlich das Firmengelände Envio als eine Verursachung anzusehen).
Dieses numerische und graphische Zwischenergebnis einer Ortsbestimmung von möglichen PCB-Quellen beruht hierbei nicht auf Verfolgung einzelner, konkreter Rückwärtstrajektorien der Luftbewegung mit Berücksichtigung von Geländehöhen, Gebäudestandorten und Geländerauhigkeit / Vegetation - das Ergebnis ist begründet mit Resultaten von 129 * 89 Ausgleichungsberechnungen, welche flächendeckend über den Hafenbereich 25 m * 25 m große Rasterquadrate jeweils einzeln als mögliche PCB-Quellen daraufhin prüfen, inwieweit und wie genau mögliche PCB-Quellen mittig auf den Rasterquadraten unter den gegebenen Windrichtungshäufigkeiten die protokollierten PCB-Messwerte an den Messstandorten Nr. 1 bis Nr. 12 vom 31.3. bis 29.4.2010 wiedergeben. - Rein messtechnisch liegt im vereinfachten Modell eine Überbestimmung vor, so dass diskutiert werden kann, ob zwei Hauptmaxima genügend aussagekräftig hergeleitet werden können - die Anzahlen der Messungen (12 Messstandorte) geben diese Möglichkeit unter vereinfachenden Annahmen mathematisch sehr wohl her.
Für eine Inaugenscheinnahme ist das Zwischenergebnis für den Zeitraum April 2010 klar und eindeutig. - Envio war damals noch in Produktion und durch die öffentliche Diskussion bereits vorinformiert und hatte daher grundsätzlich Gelegenheit, Filtertechniken zu verstärken. Auch reichen die verdächtigen, hier numerisch vorgefundenen Emissionswerte im Rahmen des Modelles dazu aus, eine Isolinie für gleiche PCB-Quellenerklärbarkeit zu errechnen, welche sich auf Grund der Datenlage deutlich um das Envio-Gelände legt - ein augenscheinliches Indiz für eine Quelleneigenschaft - auch wenn in der resultierenden Graphik ein weiter westlich liegendes Gebiet mit sichtbar noch größerer Erklärbarkeit sich darstellt.
Das Ortungs-Tool setzt flaches Gelände und ungestörte Luftbewegungen voraus - immerhin ist das Hafengebiet an sich flach, wenn auch einige Verzerrungen infolge der Gebäudelokalisationen in der Ergebnisdarstellung sich noch auswirken werden.
Freilich bedarf ein Ortungs-Tool eines interessierten Bürgers, der kein Umweltexperte ist, einer professionellen Beurteilung oder Einschätzung (dazu habe ich eine Kontaktaufnahme zu einschlägigen Experten bereits eingeleitet). Die resultierende PCB-Erklärbarkeitskarte (Ortungs-Tool) und mehr dazu in den nächsten Wochen auf einer zusätzlichen Webunterseite, welche ich eigenverantwortlich nach Abstimmung innerhalb der Bürgerinitiative auf der BI-Webseite publizieren darf -
geplanter Titel: "PCB-Quellenortung - Weiterentwicklungen denkbar ?".
Mein Wunsch ist, das Ortungs-Tool noch in diesem Jahr Interessenten auf dem Download-Wege auf einer neuen Webunterseite der Bürgerinitiative zur Verfügung stellen zu können.
Für den Betrachter der graphischen Ergebnisdarstellung dieser Ortungsanalyse (Messdaten v. 31.3.-29.4.10) entsteht im Envio-Fall immerhin der Eindruck einer offensichtlichen Klarheit, welche durch eindeutige Aussagen des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalens und des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein- Westfalens vom 7. April 2011 voll umfänglich gestützt wird.
Ein erwartbarer Urteilsspruch am Ende des demnächst vier Jahre währenden, strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens der 35. Strafkammer am LG DO wird gemäß dem derzeitigen Prozessverlauf schon irgendwie kontrastieren können zu den Aussagen der beiden Ministerien:
"Der Fall ENVIO / PCB in Dortmund Fachaufsichtliche Gesamtbewertung"
- dort auf Seite 5 unter Sachverhalt ...:
"Im Jahr 2010 wurde festgestellt, dass die Behandlungsanlage für PCB-haltige Abfälle der Firma ENVIO Recycling GmbH & Co. KG ... im Dortmunder Hafen zu erheblich erhöhten PCB-Immissionsbelastungen bei Arbeitnehmern dieser Firma und zu einer erhöhten PCB-Immissionsbelastung in der Umgebung geführt hat. ...
Die Firma Envio ist hauptverantwortlich für diese Belastungen.
Es gibt zwar weitere PCB-Emittenten im Dortmunder Hafen, die jedoch von wesentlich geringerer Bedeutung sind. Hohe Werte von Wisch- und Fegeproben sowie die Ergebnisse des Bio-Monitorings zeigen, dass die Firma ENVIO ihre Pflichten als Betreiber und Arbeitgeber über Jahre missachtete und somit die Beschäftigten und das Umfeld einer Gefährdung ausgesetzt hat." (sh. S. 5 v. 74). (Textl. Hervorhebungen vom Webseitenautor.)
Wunsch des Autors hier ist, dass im Envio-Prozess alle stattgefundenen PCB-Messkampagnen des LANUV im Dortmunder Hafenbereich umfassend gewürdigt und einer systematischen, vollständigen Auswertung zugeführt werden und somit auch im Envio-Prozess der Wahrheitsfindung dann wirksam dienen können.
R.U. 5.2.2016
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Hier zu der von der 35. Strafkammer des Dortmunder Landgerichtes
in 2015 protokollierten Nichtfeststellbarkeit der Verursachung
etwaiger PCB-Belastungen im Hafenbereich durch die Firma Envio:
Die bereits PCB-vorbelasteten Envio-Flächen wurde
2007 von dem Vorbesitzer Firma ABB
- noch vor der weiteren Produktion der Fa. Envio -
gereinigt, wenigstens teilweise. - Mit Übernahme der ABB-Flächen -
begleitet vom vorherigen Outsourcing der Firma Envio - waren einige
wichtige Kenntnismöglichkeiten über den qualitativen Erfolg
dieser Reinigung prinzipiell möglich gewesen, darf gemeint werden.
Wenn die 35. Strafkammer die o.g. Nichtfeststellbarkeit
im kommenden Urteilsspruch zum wesentlichen Verfahrensergebnis machen
sollte, so bleibt die folgende professionelle Aussage
vom 6. August 2010 über PCB-Verwehungen von der Envio-Fläche
zu würdigen und zu berücksichtigen - darf aus Laiensicht
hier einmal geäußert werden - siehe bitte dazu:
http://www.dioxindb.de/dokumente/luftkonz_10_07.pdf
Aus diesem Bericht des LANUV an die Bezirksregierung Arnsberg
vom 06.08.2010 - Seite 3, 2 Absatz:
"Die Gehalte der polychlorierten Biphenyle waren im
Jahr 2010 am Messpunkt Hafenwiese gegenüber
den Vergleichswerten deutlich erhöht, und zwar
ungefähr um einen Faktor 4 bei der Summe der 6 DIN-
Kongenere und ungefähr um einen Faktor 10 bei den
coplanaren PCB.
Der Vergleich mit den Messwerten in Dortmund-Eving
(ungefähr 1,5 km entfernt) zeigt die starke Belastungsabnahme
auf kleinem Raum vom Rand des östlichen Hafenbeckens bis
nach Dortmund-Eving.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass im Juli 2010 noch ein
„frischer" Eintrag von dem Firmengelände ENVIO in die Luft
stattgefunden hat.
Dazu haben ...
weitere Abwehungen vom belasteten Firmengelände beigetragen.
... ... ...
Mit freundlichem Gruß
im Auftrag
(Prof. Dr. P. Bruckmann)"
(textliche Hervorhebungen v.m.)
Anmerkungen: Die "Ergebnisse" beruhen auf Immissionsmessungen in
PCB-Messstellen des größeren Hafenbereiches. - Insoweit darf
die Protokollierung der 35. Strafkammer zur oben
beschriebenen "Nichtfeststellbarkeit" einmal intensiv nachgefragt
werden. - Wie gemeint werden darf, können nicht allein
die "alten" PCB-Rückstände des Firmenvorgängers die
PCB-Messungen - mit der auffälligen Steigerung (!) der PCB-Immissionswerte
in den Jahren vor 2010 - erklären,
sondern die in den Jahren der Envio-Produktion
verarbeiteten PCB-Mengen kommen plausiblerweise als neue Quellenursachen in Frage -
dies als eine logischerweise klar verständliche Schlussfolgerung.
Dies wird auch gestützt durch die Tatsache, dass PCB-haltige Gerätschaft
an nicht dazu genehmigten Positionen auf dem Firmengrundstück im Jahre 2010
anläßlich der behördlichen Prüfung vorgefunden wurden.
Wie einer PCB-Ausbreitungsanalyse von Frau Dr. Wurzler vom LANUV entnommen
werden kann, wird auf Basis ihrer Ausbreitungsberechnungen (Programm AUSTAL2000)
nicht ausgeschlossen, dass bis zur Hälfte der gemessenen Immission
außerhalb der Schrott verwertenden Firmen, die nicht identisch mit Firma Envio waren, herrührt.
Die Aussage der 35. Strafkammer über die o.g. "Nichtfeststellbarkeit" etwaiger PCB-Belastungen
kann daher schon seltsam anmuten.
Wenn schon den PCB-belasteten Arbeitnehmern ein professionell zusammengestelltes
Vergleichskollektiv von den öffentlichen Trägern verweigert wurde
- somit der wissenschaftliche Nachweis der gesundheitlichen Schädigung der betroffenen Arbeiterschaft
erschwert wurde - , so stellt sich auch hier bei der oben beschriebenen
"Nichtfeststellbarkeit" ebenfalls die Frage nach den im Strafprozess unvollständig abgerufenen
wissenschaftlichen Möglichkeiten zu einer umfassenden Beurteilung der PCB-Schadstoffquellen
im Hafenbereich.
Für die meisten Bürger ist jedenfalls klar ersichtlich, wie Prof. P. Bruckmann schon im August 2010
formulierte, dass das Envio-Gelände im Hafenbereich zu PCB-Belastungen beigetragen hat, folglich
somit auch verursacht hat. - Fortschreibung v. 22.01.16, R. U. -
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Offenes Schreiben an Juristen -
Besorgnis um die Rechte der Arbeitnehmer und um begründete Gesundheitsrisiken und
Gesundheitsschäden:
Ein offenes BI-Schreiben datiert mit dem 23. Juni 2015
- gerichtet an einige der am Envio-Prozess beteiligten Juristen
sowie nachrichtlich an einen detailliert beschriebenen Verteilerkreis -
wird nach Mitteilungen und Abstimmungen im Kreis der Mitunterzeichnenden
auch im Web öffentlich hiermit zugänglich gemacht:
Link zu dem Schreiben:
http://www.pcb-skandal.de/images/Schreiben23Jun2015/Schreiben_an_Juristen_23Jun15.pdf
Bitte, desweiteren zur Erläuterung:
Diese Webunterseite hier wird ebenso wie die Webunterseite ("PCB-Gemische ...")
eigenverantwortlich von R. Uebbing geführt und fortgeschrieben und erhält
daher am Textende einen Vermerk zum Sachstandsdatum.
Wunsch der Mitunterzeichner des oben abrufbaren Schreibens ist unter anderem,
dass die betroffenen Envio-Arbeiter eine zutreffende und angemessene Würdigung
ihrer Rechte erfahren.
Dazu sei es erlaubt, auf einige methodische Vorschläge zu dem Nachweis von
gesundheitlich bezogenen Schädigungspotenzialen infolge der PCB-Gemische hinzuweisen,
in die Diskussion einzubringen und auf nicht weiter verfolgte Analyseverfahren aufmerksam
zu machen - weitere Kommentierungen und Erläuterungen später an dieser Stelle. R.U .
Sachstand v. 13.08.2015
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Fortschreibung im Nachgang zum ENVIO-Gerichtstermin am 19. Aug. 2015:
Sondermülldeponie Eyller Berg in Kamp-Lintfort.
Untersuchungsresultate aus dem LANUV-Bericht 2010 ff zitierend gegenüber gestellt
den Wisch- und Ölproben und in den parallel analysierten
Fegeproben (...) war nachgewiesen, dass der Betrieb
nicht genehmigungskonform arbeitete.
S.91: ... Fegeproben auf Betriebsgeländen von sieben
Firmen in Dortmunder Hafen entnommen. ... ... ...
Betriebsbeländen macht deutlich, dass die PCB-Konzentrationen
auf dem Gelände der Firma ENVIO mit 0,45 bis 48 g PCB/kg
mit Abstand die höchsten festgestellten Konzentrationen
aufwiesen ... Bei den PCDD/PCDF-Konzentrationen (Abbildung 5)
überstiegen nur die Stäube auf dem Gelände der Firma ENVIO
die Beurteilungswerte.
S.91: Weil die Stäube in Abhängigkeit von der Staubmenge
und meteorologischen Bedingungen abwehen können, stellen
die belasteten Industrieflächen eine hochgradige Kontaminationsquelle
für das Umfeld im Bereich des Dortmunder Hafens dar ...
S.91/92: Dabei liegen die auf dem Firmengelände von ENVIO
festgestellten PCB-Konzentrationen um ein Vielfaches höher als auf den
Schrottplätzen, ...
S.94: Im Lauf des Jahres 2010 nahmen die Gesamt-PCB-Einträge
in der Depositon insgesamt stetig ab. ...
Linie die Schließung der Firma ENVIO im Mai 2010 durch die
zuständige Aufsichtsbehörde anzusehen sowie die Reinigung von
Betriebsflächen bei ENVIO und bei weiteren Anrainerfirmen,
http://www.lanuv.nrw.de/luft/pdf/kompaktkurs/AusbreitungsrechnungenPCB_v2-Wurzler.pdf
Seite 26 der Vortragsfolien:
"Die Berechnung erklart maximal die Hälfte der gemessenen PCB-Deposition.
Es mussen noch weitere Quellen vorhanden sein."
Anmerkung: Dies steht in keinem Widerspruch zur LANUV-Aussage
"Hauptverursacher", sondern die Quantifizierung - hier von "maximal die Hälfte
der PCB-Deposition" - bei sieben weiteren möglichen Emittenten unterstützt diese LANUV-Aussage
aus dem Jahresbericht 2010. - Üblicherweise lassen sich in wissenschaftlichen Untersuchungen
Wie detailliert hat das Dortmunder Gericht die o.g. Ausbreitungsstudie geprüft ?
"Durch mangelhafte Betriebsabläufe und Verstöße gegen die genehmigten Verfahren
bei der Reinigung PCB-haltiger Transformatoren ist es auf dem Gelände der Firma Envio
an der Kanalstraße 25 östlich des Dortmunder Hafens zur Freisetzung
erheblicher Mengen von PCB gekommen. Zahlreiche Untersuchungen
haben das inzwischen bestätigt."
Anmerkung: Am 19.8. wurde mir als Prozesszuschauer im Saal 130 dazu
eine Widerlegung nicht deutlich.
zahlreicher Arbeitnehmer gekommen, ...
Ein Anwalt der Verteidigung führte am 19.8. noch aus, dass doch der Envio-Betrieb
ohne Widersprüche zu der Genehmigungslage stattfand. Dies wird in Kürze weiter
geklärt werden.
darf man daher sehr gespannt sein.
Fortschreibung 24.8.15 - R.U.